Sonntag, 30. Juni 2013

Im Verhör: Biggi Friedrichs


JRW: Stellen Sie sich bitte kurz vor.

B.F.: Mein Name ist Biggi Friedrichs, Baujahr 1965, glücklich verheiratet, habe 2 Söhne mit 14 und 17. Ich arbeite in Teilzeit in der Verwaltung einer Nachhilfeschule. Hier ist meine Hauptaufgabe Werbung und Marketing. In meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit meinem neuen Hobby Imkern, bin unterwegs beim Geocachen oder Reiten. In den Ferien findet man mich meist im Norden, Schweden, Island, Irland oder Schottland.

JRW: Was reizt Sie am Lesen von Kriminalromanen & Thriller besonders?

B.F.: Die Spannung, die Wendungen in der Handlung.

JRW: Autoren/Innen neigen ja oft zu brutalen Szenen, die sie dann auch ausführlich beschreiben? Wie denken Sie darüber, wie viel Brutalität darf in einem Krimi stecken?

B.F.: Ich brauche nicht jede Szene haarklein beschrieben, es reichen schon Andeutungen um mein Kopfkino in Gang zu bringen. Viel wichtiger als Gewaltdarstellungen ist mir die Spannung und die schlüssige Handlung.

JRW: Schon mal dran gedacht, was im Kopf der Autoren/Innen vorgehen mag, wenn sie einen Krimi/Thriller schreiben?

B.F.: Sie müssen viel Fantasie haben, die Autoren/innen.

JRW: Was denken Sie, wie realitätsgenau darf ein Krimi/Thriller sein?

B.F.: Mir ist wichtig, dass die Ermittlungsarbeit realitätsgenau ist und die Handlung nicht an den Haaren herbeigezogen wird. Viele Thriller handeln von Serienmördern. Hier bin ich froh, dass es in der Realität doch eher wenig Serienmörder gibt.

JRW: Mögen Sie es, wenn viel von Orten & Straßen einer Stadt beschrieben wird?

B.F.: Wenn es zur Handlung passt, dann ja. Ansonsten eher nicht. Landschaftsbeschreibungen mag ich da eher.

JRW: Seit wann lesen Sie Krimis/Thriller?

B.F.: Ich habe bereits als Kind damit begonnen, Krimis und Thriller zu lesen. Alles von den ???. Kalle Blomquist war natürlich auch Pflichtprogramm. Relativ früh habe ich alles von Agathe Christie verschlungen.

JRW: Sie lesen und besprechen ja nun sowohl von bekannten wie auch von unbekannten Autoren/innen deren Krimis & Thriller. Schon mal drüber nachgedacht, dass eigentlich der vom Unbekannten besser ist, als der von einen renommierten Autor/In?

B.F.: Kann ich so nicht sagen. Ich habe sowohl sehr gute Thriller von unbekannten Autoren, als auch von bekannten Autoren gelesen. Für mich gibt es nur gute oder schlechte Bücher, die können von unbekannten und bekannten Autoren geschrieben sein.

JRW: Was wollen Sie mit Ihren Besprechungen erreichen und wie sind Sie auf die Idee gekommen Rezensionen auf Ihren Blog, zu veröffentlichen?

B.F.: Mein Freundeskreis und meine Familie ist von meinem Empfehlungen begeistert. Angefangen habe ich mit Rezensionen bei Vorablesen. Die dort gewonnenen Bücher musste ich besprechen. Dann hat das Portal „Wir lesen“ Rezensenten gesucht, ich habe mich beworben und wurde genommen. Mir macht es total Spaß Bücher zu besprechen und irgendwann wollte ich mich „selbstständig machen“ mit einem Blog. Ich finde es klasse, dass die meisten Autoren sehr aufgeschlossen sind und mir Interviews gewähren.

JRW: Wenn Sie eine Buchbesprechung machen, die mal nicht fünf von fünf Punkten bekommt, weil es eben so ist. Wie reagieren die Autoren/Innen?

B.F.: Bisher habe ich nur eine schlechte Erfahrung gemacht. Eine Autorin, deren Werk sehr viele Grammatikfehler, doppelte Absätze und Wortwiederholungen enthielt, meinte schon vor meiner Rezension, dass Rechtschreibfehler nicht in Rezensionen erwähnt werden. Ich habe ihrem Werk nur 3/5 Sternen gegeben, daraufhin hat sie mich von ihrer FB-Freundesliste gestrichen und blockiert. Ich kann damit leben, werde ihre Werke sicher nicht mehr lesen, es gibt zu viele gute Bücher.

JRW: Schon mal böse Mails bekommen?

B.F.: Bisher noch nicht. Viele Autoren/innen sind dankbar, wenn ich ihnen Hinweise gebe.

JRW: Und wenn ja, wie fühlten Sie sich dann?

B.F.: Es ist nicht in Ordnung, wenn Autoren Rezensionen wollen, dann aber mit Kritik nicht umgehen können. Im Grunde sind doch alle Rezensionen subjektiv. Gefällt mir ein Buch nicht, gibt es dafür sicher viele andere Leser, die von dem Buch völlig begeistert sind.
Liest man die Rezensionen z. B. von Fitzeks „Nachtwandler“ bei Amazon durch, stellt man fest, dass es viele 5 Sterne Rezensionen gibt, aber auch viele Leser sein Buch total schlecht bewerten.

JRW: Als Literaturkritiker muss man sich ein dickes Fell zulegen, um vor solchen Äußerungen, seitens der Autoren/Innen gewappnet zu sein.
Würden Sie dem zustimmen?


B.F.: Ich denke, jeder , der in der Öffentlichkeit publiziert, ob Autor, Blogger, Journalist, etc. braucht ein dickes Fell. Es gibt viele Menschen, die nichts anderes zu tun haben, als über andere herzuziehen.

JRW: Wenn Ihnen ein Autor/in, eine Mail sendet, weil die-derjenige nicht damit ein-verstanden ist, was Sie schrieben und genau diese bieten Ihnen wieder Buch an. Wie reagieren Sie darauf?

B.F.: Warum sollte der/die Autor/in mir noch einmal ein Buch anbieten, wenn ihm/ihr meine Rezensionen nicht gefallen. Ich würde – aber nur wenn mich das Buch wirklich interessiert – das Buch lesen und besprechen.

JRW: Wie viele Bücher (Krimis/Thriller) haben Sie schon gelesen?

B.F.: Die Frage kann ich nicht beantworten. Die Zahl kann ich nicht einmal schätzen, da ich schon Krimis und Thriller lese, seit ich lesen kann.

JRW: Was denken Sie im Allgemeinen über die deutsche Kriminalliteratur?

B.F.: Es gibt dort viele tolle Autoren zu entdecken.

JRW: Glauben Sie, Verlage sollten vielmehr auf deutsche Autoren/Innen zurückgreifen, als sich ausländische Titel zu kaufen und zu veröffentlichen?

B.F.: Wenn die Verlage sehen, dass der ausländische Titel sich in seinem Heimatland bereits zum Bestseller entwickelt, greifen sie natürlich zu. Verlage wollen schließlich Geld verdienen, oder? Es wäre natürlich klasse, wenn die Verlage den deutschen Autoren/Innen eine Chance geben würden.

JRW: Können deutsche Krimiautoren/Innen mit den Ausländischen mithalten, oder schreiben diese einfach zu Realitätsnah? Fehlt vielleicht sogar ein wenig die Lockerheit?

B.F.: Ich habe in den letzten Jahren viele deutsche Krimis und Thriller gelesen und muss sagen, ich war überrascht. Wir haben hier großartige Autoren! In den örtlichen Buchhandlungen bekommen diese Autoren wenig Beachtung, das ist schade. Es werden immer dieselben Titel dort beworben, ich muss viele Titel bestellen, weil sie dort gar nicht vorrätig sind. Über den Onlinehandel ist das einfacher. Aber nur Vielleser beschäftigen sich damit. Viele meiner Freunde orientieren sich nach den Best-sellerlisten und orientieren sich in der örtlichen Buchhandlung an deren Angebot.

JRW: Welchen Krimiautor/in würden Sie gern mal begegnen?

B.F.: Da gibt es schon einige Autorinnen und Autoren. Sebastian Fitzek habe ich bei einer Lesung bereits kennengelernt und fand ihn total sympathisch. Ich hoffe, dass ich noch viele deutsche Autorinnen und Autoren kennenlernen darf. Ian Rankin aus England und die isländische Autorin Yrsa Sigurdardottir würde ich ganz gerne einmal persönlich treffen.

JRW: Glauben Sie, dass sich Ihre Rezensionen auch irgendwann mal auszahlen werden, sowohl anerkannt zu werden, als auch finanziell?

B.F.: Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich Rezensionen finanziell auszahlen sollten. Vielleicht bekomme ich irgendwann einmal eine eigene Sendung im Fernsehen (kleiner Scherz). Ich finde es schon klasse, wenn ich Bücher kostenlos lesen kann.

JRW: Was sagt Ihre Familie dazu, dass Sie irgendwie immer ein Buch in der Hand haben?

B.F.: Meine Familie kennt das nicht anders. Die Kids sind froh darüber, wenn die Mama abends den Fernseher nicht beansprucht. Da im Fernsehen wenig interessante Sendungen kommen, lese ich abends ziemlich viel. Mein Mann liest auch ganz gerne.

JRW: Nun ist es ja mittlerweile gang und gäbe, dass „Gefälligkeits“- Rezensionen geschrieben werden, also Lobhudeleien versehen mit fünf Sternen. Ist es sinnvoll und wie ist das zu erklären?

B.F.: Das ist nicht sinnvoll. Das erkennt der Leser doch sofort. Man muss sich doch nur die Profile von diesen Rezensenten ansehen, dann weiß man Bescheid.
Wenn man sich die Rezensionen zu Bestsellern anschaut, sieht man, dass die Meinungen der Leser total auseinandergehen. Ich habe schon das Beispiel vom Nachtwandler angeführt. Bei 5 Sterne-Gefälligkeitsrezensionen ist das nicht so und das ist komisch.

JRW: Es gibt ja viele Blogs, die Rezensionen schreiben. Wird es da nicht auch für den Leser schwer, darüber zu urteilen, wie ehrlich eine Rezension gemeint ist?

B.F.: Ich traue dem Leser zu, ehrliche Rezensionen zu erkennen.

JRW: Ist es daher nicht mal eine Überlegung wert, sich mit anderen guten Bloggern zusammenzuschließen, um Rezensionen wieder glaubwürdiger zu machen?

B.F.: Ich habe guten Kontakt zu vielen Bloggern. Wir tauschen uns aus, machen gemeinsame Aktionen und unterstützen uns gegenseitig.

JRW: Nun gibt es ja auch fehlerhafte E-Books, wie sehen Sie hier die Entwicklung?

B.F.: Es ist schade, dass Autoren nicht darauf Wert legen, ihre Werke fehlerfrei zu veröffentlichen. Wie ich mitbekommen habe, kann man fehlerhafte Bücher zurück-geben, auch gedruckte Bücher. Bei Amazon besteht ein Rückgaberecht von 8 Tagen. Nimmt der Leser das Recht in Anspruch, werden die Autoren mehr auf Qualität achten. Der Markt wird sich selbst regeln.

JRW: Es gab ja vor einiger Zeit die Gründung des Autorenkorretivs Q-Indie. Glauben Sie daran das ein Qualitätssiegel, wie es ja geschaffen werden soll, die Fehlerhaftigkeit der E-Books abstellen wird?

B.F.: Wie ich bereits erwähnt habe, wird sich der Markt selbst regeln, wenn der Leser sein Rückgaberecht in Anspruch nimmt. Was Qualitätsmanagement-Systeme und –Siegel betrifft, habe ich eine natürliche Skepsis.

JRW: Dieses Autorenkorrektiv stellt sich ja aus anderen Autoren/innen zusammen. Haben diese tatsächlich das Wissen und Können, darüber zu urteilen, ob ein Autor dieses Qualitätssiegel erhält?

B.F.: Über das Wissen und Können dieser Autoren kann ich nicht urteilen. Es sind einige Autoren/innen dabei, die ich sehr schätze.

JRW: Wie kann man Sie erreichen? (Internetadresse)

B.F.: http://vergessenebuecher.blogspot.de/ oder per mail: moquaiii@web.de

JRW: Ich bedanke mich für das „Verhör“, wünsche Ihnen noch reichlich spannende Krimis & Thriller und weiterhin viel Erfolg.

Sonntag, 16. Juni 2013

Die Latte hängt hoch

Wenn auch die ersten drei Hartmann Fälle noch nicht so die wahren Brüller sind, so ist es mit Schuldig! gelungen, meinen Lieblingsredakteur zu überzeugen:

"Was in Sachen Lokalkolorit bei vergleichbaren Büchern oft so arg angestrengt daherkommt, erspart Willmann seinen Lesern. Das ist ihm hoch anzurechnen. Mindestens so hoch, wie dass er seinen Lesern keine hanebüchenen Hobby-Ermittler, Autos, die Namen haben, oder anderes unsäglich dummes Zeug zumutet.
Willmann ist es zu wünschen, dass er seine "Schreibe" noch besser in den Griff bekommt. Und dass er für den nächsten Hartmann Fall wieder einen guten Plot findet. Das wird nicht einfach werden. Nach "Schuldig!" hängt die Latte ziemlich hoch."


(c) Stefan Seitz - Wuppertaler Rundschau 2012


Neugierig geworden? Dann lesen!

Entweder als Taschenbuch, aber auch als E-Book erhältlich

oder als Hörbuch,gesprochen von Florian Gehlen

Die Bücherladies

Sie sind zwar unterschiedlich, und doch verfolgen sie nur ein Ziel:
Ihnen gute Bücher vorzustellen, die, die Damen selbst gelesen haben.
Also schauen Sie ruhig mal rein.

Hier geht es zum Blog der Bücherladies

Sonntag, 26. Mai 2013

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor

Kommissar Hartmann wird ins "Gelpetal", südlich von Wuppertal gerufen, nachdem man dort eine Kindsleiche gefunden hat. Wie sich herausstellt ein Mädchen.
Als man die Umgebung der Fundstelle noch weiträumiger untersucht, werden zwei weitere tote Kinder entdeckt, diesmal Jungen.
Nun stellt sich für den Kommissar die Frage:
Warum wurden die beiden Jungen sorgfältig vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt, indem man sie mit Ästen und Blätter abdeckte? Jedoch das Mädchen einfach so entsorgte, wie Müll?

Wie Hartmann einer Spur folgt und schließlich den Fall löst, können Sie nachlesen im dritten Fall, dieser Krimireihe:



Skrupellos und ohne Reue - jetzt wieder erhältlich, als Taschenbuch oder E-Book

ISBN 978-1484180150 - 202 Seiten - € 6,32

Samstag, 25. Mai 2013

Zu Gast im Hartmann-Blog: Elke Schwab, Autorin aus dem schönen Saarland

Auch wenn die Autorin mittlerweile im „krummen Elsass“ wohnt, so bleibt sie ihrer Heimat, dem Saarland treu, welches sich in ihren bisher erschienenen, mittlerweile zehn Kriminalromanen widerspiegelt. Dadurch versucht sie aber auch das kleine Bundesland über seine Grenzen hinaus ihren Lesern schmackhaft zu machen.
Kürzlich erschien der mittlerweile dritte Krimi aus der "Baccus & Borg Reihe "Eisige Rache".

Klappentext:

Die Jagd konnte beginnen ...

Die Waffe im Anschlag, die Straße im Visier - er wusste genau, dass sein Opfer hier entlangkommen musste. Nichts hatte er dem Zufall überlassen Für ihn war es wichtig, dass es genau hier passierte. Hier hatte seine Hölle begonnen - hier würde er sein Opfer in die Hölle schicken. Als die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen, glaubte er an ein Zeichen. Bei diesen Wetterbedingungen würde sich außer ihm und seinem Opfer niemand auf die Straße wagen. Sogar der Schnee fügte sich in seinen Plan. Der würde hinterher alle Spuren zudecken. Ein Wink des Himmels. Er lachte. Schon sah er den Wagen kommen.
Er war bereit.
In ihrem 3. Fall geraten die Kriminalkommissare Lukas Baccus und Theo Borg selbst ins Fadenkreuz des Täters. Sie müssen den Wahnsinnigen stoppen, ohne sein Motiv zu kennen. In der nur scheinbar beschaulichen Provinz beginnt ein eiskaltes Abenteuer, das ungeahnte Abgründe offenbart ...


"Eisige Rache" von Elke Schwab - ISBN 978-3-932927-54-6 - 384 Seiten - € 12,80 - auch als E-Book erhältlich

Mehr über die Autorin erfährt man auf ihrem Blog: www.elkeschwab.de oder schaut einfach mal ins K9 Verhörzimmer, wo sie geduldig die Fragen beantwortete.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Verhör mit einer vielseitigen Schauspielerin

Ich hatte das Vergnügen, der vielseitig talentierten Schauspielerin Sonja Welter eine Vorladung zum Verhör zu schicken. Sie folgte dieser Einladung, Gast im K9 Verhörzimmer zu sein, und beantwortete geduldig meine Fragen.

Zum Verhör mit Sonja Welter

Rezension von Biggi Friedrichs zu "Schuldig!", Krimireihe Kommissar Hartmann

Bibliothek der vergessenen Buecher: Rezension zu "Schuldig!, Krimireihe Kommissar Hart...: Titel: Schuldig! Krimireihe Kommissar Hartmann, Band 4 Autor: Jens R. Willmann Isbn Nr. 978-1482380163 Seitenzahl: 222 Seiten TB  V...